MONSTER HOUSE · Horror mit Maggie Gyllenhaal | Film 2006 | Kritik

Ein Horrorfilm für die ganze Familie – sowas kriegt man so selten zu sehen, dass Monster House von Gil Kenan auf jeden Fall mal einen Blick wert ist. Der rund 90-minütige Animationsfilm hat einen ziemlich eigensinnigen Look, was der besonderen Machart geschuldet ist. Insofern dürfte das Werk nicht nur Familien interessieren, sondern auch Filmnerds: Was macht Monster House so besonders?

Das Grauen nebenan

Zum Inhalt: Der 12-jährige DJ Walters wohnt gegenüber von einem Gruselhaus, in dem es nicht mit rechten Dingen zugeht. Bewohnt wird es von dem alten Choleriker Mr. Nebbercracker (Steve Buscemi). Als am Wochenende vor Halloween DJ’s Eltern verreisen, bleibt er mit seinem Kindermädchen – der ziemlich gemeinen Zee (Maggie Gyllenhaal) – und seinem Kumpel Ketchup allein daheim. Ein plötzlicher Todesfall sorgt dafür, dass die Kids in ein düsteres Abenteuer geraten…

Der Auftakt von Monster House erinnert ein wenig an Forrest Gump (1994). Bloß ist es keine Feder, die vom Wind umgewirbelt wird, sondern ein Blatt. Und es landet auch nicht vor den Füßen eines genüßlich vom Leben erzählenden Kindskopfes, sondern begleitet den scheppernden Fahrradunfall eines kleines Mädchens, ehe es vom »Monster House« regelrecht eingesogen wird… die Tür öffnet sich quietschend… Auftritt: Mr. Nebbercracker!

Steve Buscemi hat diesem markanten Motzkopf nicht nur seine Stimme verliehen, sondern auch Minenspiel und Körpersprache. Denn Monster House ist, nach The Polar Express (2004) von Regisseur Robert Zemeckis ( Forrest Gump , hey, vielleicht ist das im Wind tanzende Blatt tatsächlich eine sehr weit hergeholte Referenz!) erst der zweite Animationsfilm, bei dem das Motion-Capture-Verfahren angewandt wurde.

CGI mit echten VIP

Das heißt: Die Schauspieler*innen steckten in lustigen Anzügen mit vielen kleinen Punkten, die später am Computer sozusagen als Orientierung für die Animationskünstler*innen dienten (hier geht’s zu einem Blick hinter die Kulissen ). Und wenn man’s weiß, möchte man meinen, erkennt man auch ein wenig die prominenten Gesichter hinter den animierten Figuren. Etwa das einprägsame Antlitz von Maggie Gyllenhaal ( Secretary ) – und die scheint dem Spiel nach zu urteilen großen Spaß an diesem Projekt gehabt zu haben. Aber das ist ja nur technisches Blah für Filmnerds.

Noch mehr für Filmnerds (auf Englisch) gibt’s hier, ein bisschen Hintergrundwissen zu Monster House :

Monster House ist ein klassisches Haunted-House-Movie, wie es sie für erwachsene Kinogänger*innen zuhauf gibt – und angesichts der schieren Masse sind ziemlich viele miese Vertreter dabei. Dagegen sticht Monster House als kleine Genre-Perle heraus, mit allen Elementen und Klischees, die der Zielgruppe eine schaurige Freude bereiten dürften.

Fazit zu Monster House

Spleenige Teens, derber Humor und gekonnter Horror in einem kurzweiligen Erzählbogen, der auf ein spektakuläres Finale hinausläuft. Dabei wird es nie zu heftig für die kleinen Zuschauer*innen und auch überhaupt nicht langweilig für die Erwachsenen. Im Gegenteil: Das Experiment »Horror für Groß und Klein« macht richtig Laune! Mitgeschrieben wurde der Gruselspaß übrigens von Comedy-Legende Dan Harmon ( Community, Rick & Morty ).

Kommentar verfassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert.